Die Reise nach Nantes, Kunst für alle zwischen Weinberg und Atlantik

Zwischen dem weltweit einzigen Weinberg des Muscadets und dem Atlantischen Ozean liegt Nantes südlich der Bretagne an den Ufern der Loire. Mit 670.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Nantes eine der größten Städte Frankreichs. „Le Voyage à Nantes“, die Reise nach Nantes, ist kein bloßes Tourismusprojekt. Sie ist vielmehr eine Lebensart, die für Offenheit, neue Entdeckungen, Wandel, Wissen und Begegnungen steht. Wie kaum eine andere Stadt begreift sich Nantes als Stadt für alle.

 

Die ganzjährige Reise entlang der grünen Linie

Das Stadtleben von Nantes ist, für die Nantais wie für ihre Besucherinnen und Besucher, das ganze Jahr über fest mit Kunst und Kultur verbunden. Wie ein verstreutes Monument reihen sich mehr als 60 Freilicht-Kunstwerke entlang der 20 Kilometer langen grünen Linie, die sich durch Parks, Pflastergassen und Fußgängerzonen quer die ganze Stadt zieht. Die berühmteste Etappe ist sicher der Grand Eléphant, der mit bis zu 49 Personen auf dem Rücken über die Stadtinsel in der Loire spaziert. Die älteste Etappe ist das Schloss der Herzöge der Bretagne aus dem 15. Jahrhundert. Die neuesten Kunstwerke sind 2024 sechs Skulpturen, die mit den Codes unserer digitalen Emoticons spielen, sowie eine fünf Meter große Riesin aus Vulkangestein. Dazwischen finden sich grüne Oasen mit farbenfrohen Skulpturen, ein Basketball-Baum, eine Statue, die von ihrem Sockel klettert, die bunten Ringe von Daniel Buren, einem der bekanntesten Künstler unserer Zeit, und viele weitere Überraschungen.

Überall in der historischen Altstadt sowie entlang der Ufer der Loire laden Parks, Boutiquen, Café-Terrassen und Restaurants zum Verweilen ein. Die salzige Brise und das fortwährende Lichtspiel aus Sonne und Wolken am Himmel tauchen das gesellige Stadtleben in ein maritimes Ambiente. Kein Wunder also, dass Jules Vernes hier in seiner Geburtsstadt „20.000 Meilen unter dem Meer“ schrieb und neben dem Grand Eléphant das Karrussel der Meereswelten seine Runden dreht, und das nicht nur für Kinder. Auch das Innovative ist geblieben: Als eine von fünf Städten Frankreichs wurde Nantes 2023 mit dem Label „Destination Innovante Durable“ ausgezeichnet.

 

Open Air Kunstfestivals im Sommer und Winter

Modern, mutig und kreativ zeigt sich Nantes bereits seit den 1990er Jahren: Als die Werften in Nantes schlossen und die Stadt drohte, grau und trist in sich zusammenzufallen, erweckte sie der damalige Bürgermeister Jean-Marc Ayrault gemeinsam mit dem Kunstschaffenden Jean Blaise mit Freilicht-Kunst und Kultur sowie grünen Oasen für alle wieder neu zum Leben. Seitdem erfindet sich Nantes immer wieder neu. Denn jedes Jahr kommen im Rahmen der Open Air Kunstfestivals im Sommer und Winter neue dauerhafte Kunstwerke hinzu. Das nächste Sommerfestival „Le Voyage à Nantes“ mit mehr als 80 vielseitigen und überwiegend kostenfreien Kulturevents findet vom 6. Juli bis 8. September 2024 statt, die Winteredition mit ihrem charmanten Spiel aus Laternen- und Klanginstallationen jedes Jahr in der Weihnachtszeit von Ende November bis Anfang Januar.

Nachhaltig, verantwortungsvoll und zukunftsgewandt

Vom Weinberg bis zum Ozean und entlang der grünen Linie lassen sich Nantes und Umgebung bestens zu Fuß, mit dem Fahrrad, per Boot und dem am Wochenende kostenfreien ÖPNV erkunden.

Kunst zu demokratisieren und Orte für alle zu schaffen, die mal abenteuerlich und verspielt zum Träumen und Erholen anregen, und doch auch Raum für die Herausforderungen unserer Zeit lassen, ist die Essenz der Nanteser Stadtentwicklung. Dabei stellt sich Nantes auch seiner Vergangenheit. Denn die Stadt an der Loire-Mündung profitierte einst stark von Kolonialismus und Sklaverei. Am Hafenkai der Stadt steht deshalb seit 2012 eine der ersten und äußerst seltenen Gedenkstätten Europas, die sich mit der Abschaffung des Sklavenhandels auseinandersetzen. Gemeinsam mit dem Museum für Stadtgeschichte, das sich im Schloss der Herzöge der Bretagne befindet, versteht sich die kostenfreie und ganzjährig geöffnete Gedenkstätte „Mémorial de l’Abolition de l’Esclavage“ als verantwortungsbewusste Akteurin der Gegenwart für eine offene und freie Gesellschaft sowie als Unterstützerin von aktuellen Bewegungen wie „Black lives matter“ und „Museums are not neutral.“

Am Ende der grünen Linie geht es weiter, hinaus in den Weinberg von Nantes und an der Loire entlang, durch die Bretagne bis zum Klosterberg Mont Saint-Michel. Drei Strecken, drei Einladungen zum Durchatmen auf einer langen Reise, die nicht nur auf dem Land und nicht nur am Meer entlangführt. „Sich hier Zeit zu nehmen ist die beste Art, keine Zeit zu verlieren“ (Nicolas Bouvier).

Eine Reise durch die Weinreben von Nantes

Wer sich von Nantes‘ kulinarischem Taschenguide „Les Tables de Nantes“ mit 174 Restaurants und Bars durch die Stadt führen lässt, hat ihn sicher schon kennengelernt: den Muscadet. Frisch und leicht verspielt ist der Weißwein der perfekte Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten des benachbarten Atlantiks.

Tatsächlich ist der Weinberg zwischen den Flüssen Loire, Maine und Sèvre südöstlich von Nantes das einzige Anbaugebiet der Rebsorte Melon de Bourgogne, besser bekannt als Muscadet, weltweit. Auf elf Etappen führt die Reise durch den Weinberg mit dem Fahrrad oder Auto durch das Dorf Clisson, dessen Architektur an Italien erinnert, sowie ab 2024 auch zum ersten Muscadet-Showroom im Schloss La Frémoire. Unterhalb der Aussichtsplattform Le Porte-Vue in Château-Thébaud finden Outdoor-Fans beim Kajaken in Pont Caffino auf dem Fluss Maine ihr Glück.

Der Kunstparcours Estuaire Nantes <> Saint-Nazaire entlang der Mündung der Loire: Vom schiefen Haus in der Loire bis zum Verdauungssystem

Westlich von Nantes geht der Open Air Kunstparcours entlang der Loire weiter. Auf 60 Kilometern versammelt er von Nantes bis nach Saint-Nazaire an der Atlantikküste 33 großdimensionierte Open Air Kunstwerke, insbesondere Skulpturen und verblüffende Architekturwerke. Neben dem Fuß, dem Pullover und dem Verdauungssystem (ja, Sie lesen richtig) sind das Haus mitten im Fluss und das scheinbar biegsame, weiche Boot die erstaunlichsten Werke, die zum Verweilen einladen.

Mit dem Auto, zu Fuß oder am besten mit dem Fahrrad weckt der Parcours die Aufmerksamkeit für die Mündung von Frankreichs längstem und wildesten Fluss. Er gibt Einblick in eine dem Ozean zugewandte, wenig bekannte Loire und ihre Naturräume. Von April bis Oktober lässt sich die Mündung auch auf einer 2 ½-stündigen Bootsfahrt zwischen Nantes und Saint-Nazaire erkunden.

 

Downloads und weitere Informationen

Pressemappe 2024

Mehr zur Destination Le Voyage à Nantes erfahren Sie in der deutschsprachigen Pressemappe, die Sie hier als PDF herunterladen können.

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